Durch einen Erfolg mit den legendären Modellen Winchester 1866 und 1873 angespornt, versuchte Oliver F. Winchester, seine beiden Erfolgsmodelle in großen Stückzahlen an das Militär zu verkaufen. Aus diesem Grunde wurde die Winchester-Muskete mit Bajonettaufpflanzung entwickelt. In Amerika blieb ihr ein Erfolg jedoch versagt. Die Militärs wurden nämlich in Ihren Befürchtetungen der Munitionsvergeudung, wenn Soldaten mit Repetierern wie dem Winchester Gewehren schossen, durch die Aussage des Winchester-Firmenkatalogs selbst bestätigt: Dort hieß es, daß ein geübter Schütze mit diesem Gewehr-Modell bis zu 120 Patronen in der Minute abfeuern könne. Außerdem war die Patrone der Armee viel zu schwach. Die Armee wählte schließlich einen umgebauten Vorderlader, die Springfield Trapdoor, im Kaliber .45/70 Govt. Jeder andere hätte bei solchen Schwierigkeiten entnervt und enttäuscht das Handtuch geworfen. Nicht so Oliver F. Winchester – er verkaufte die Winchester 1866 und 1873 in der Musketenform zu Tests in die Schweiz, nach England und in die Türkei, wo sie zum Teil auch einen großen Anklang fanden. Im Original sind die Musketen 1866 und 1873 sehr selten zu finden. So gab es beim Modell 1866 einen Musketen-Anteil von 7 % und beim Modell 1873 einen Musketen-Anteil von 5 % (gemessen an der Gesamtproduktion dieser Modelle).
